Energieszenario 2030
Die Region Neckar-Alb gehört zu den sonnenreichsten Gebieten in Deutschland. Mehr als ein Drittel der Fläche ist bewaldet und weitere10 % bis 15 % könnten zum Anbau von Energiepflanzen genutzt werden.
Auf der Albhochfläche weht ausreichend Wind, das Gefälle der Wasserläufe kann genutzt werden und unter der Erdoberfläche herrschen günstige geothermische Verhältnisse.
Die Topografie der Region ist prädestiniert für die Errichtung von Pumpspeicherkraftwerken.Das technisch nutzbare Potential an Erneuerbaren Energien entspricht einem Vielfachen des heutigen Energieverbrauches in der Region. Saisonale Schwankungen können über Stromverbundnetze und gespeicherte Energie ausgeglichen werden.
Der konsequente Ausbau der Erneuerbaren Energien bedeutet auch, dass es keine Versorgungslücken nach dem Abschaltung der Kernkraftwerke geben wird und dass auf den Bau neuer Kohlekraftwerke verzichtet werden kann.
Im Szenario wurde für die Verbraucher- und Erzeugerseite jeweils die Endenergie pro Einwohner als Bezugsgröße eingesetzt. Umwandlung- und Speicherverluste wurden nicht berücksichtigt. Ebenso wurden die Auswirkungen eines Temperaturanstiegs, einer starken Energiepreissteigerung,einer Änderung in der Bevölkerungsstruktur und viele weitere Einfl üsse auf den Energieverbrauch nicht eingerechnet.
Um den klimaschädlichen Auswirkungen der konventionellen Energieerzeugung entgegen zu wirken,die Rohstoffvorräte zu schonen und weltweit gerechter zu verteilen, um technologischer Vorreiter und Vorbild zu sein, ist es notwendig den Endenergieverbrauch um jährlich etwa 4 % von bisher 24.000 kWh auf 12.000 kWh pro Einwohner zu senken. Durch eine rationellere Energieverwendung, Effizienzsteigerung, neue Techniken und Verhaltensänderungen sollte dieses zu schaffen sein.
Wird die Energieerzeugung, Speicherung und Verteilung weitestgehend regional strukturiert, so können die bisher abfließenden Mittel für die Energieversorgung dann für den Aufbau und den Betrieb der Erneuerbaren Energiesysteme genutzt werden. Es geht hierbei um Milliarden an Investitionen und um Tausende von zukunftssicheren Arbeitsplätzen in der Region.
Mit dem EnergieSzenario „100 % Erneuerbare Energien in der Region Neckar-Alb” soll aufgezeigt werden, dass eine nachhaltige Energieversorgung aus der Region heraus machbar ist und sich dadurch enorme Möglichkeiten eröffnen.
Weitere Informationen zum Download:
Broschüre zum Energieszenario 2030
Power-Point-Präsentation zum Energieszenario 2030
Einleitung - Grussworte
Energieszenario Strom 1
Energieszenario Strom 2
Energieszenario Verkehr
Energieszenario Wärme
Energieszenario Baden Württemberg
NACHHALTIGKEIT 2010/2050
Szenario für eine zukunftsfähige Energieversorgung Baden-Württembergs
von Dr. Joachim Nitsch
Um bis zur Jahrhundertmitte über ein zukunftsfähiges Energieversorgungssystem zu verfügen, müssen wesentliche Umstellungsstrategien (z.B. umfassender Ausbau der erneuerbaren Energien) verstärkt weitergeführt, werden, weitere (z.B. deutlich verstärkte Effizienzsteigerung) unverzüglich eingeleitet werden. Das Szenario „NACHHALTIGKEIT 2010/2050“ skizziert diesen Weg für Baden-Württemberg über den Zeitraum 2010 – 2050
"Die Vision einer 100%igen EE-Stromversorgung in Baden-Württemberg im Jahr 2050 unter gleichzeitiger Beibehaltung der Struktur und der Ausbauziele des Energiekonzepts 2020 sind daher unglaubwürdig. Die angestrebte 100%igen EE-Stromversorgung für das Jahr 2050 erweist sich daher lediglich als eine „grüne“ Verpackung für die Laufzeitverlängerung der Kernenergie."
- Zitat aus der Studie
Die gesamte Studie von Dr. Joachim Nitsch gibt es als PDF hier
EE Strom 2009
Solarstrom
In der Region Neckar-Alb waren bis Ende 2009 SolarStromanlagen mit einer Gesamtleistung von 121.850 kWp installiert. Der Zuwachs der installierten Leistung seit 2007 betrug 147 %. (72.550 kWp) Auch für das Jahr 2010 wird mit einem Zuwachs von mehr als 50 % gerechnet. Mit einer bis Ende 2009 installierten Modulleistung von 176 Wp pro Einwohner können jährlich etwa 158 kWh Solarstrom erzeugt werden.
In der Grafik wird der pro Einwohner und Jahr in der jeweiligen Gemeinde / Stadt erzeugte Strom aus SolarStromanlagen farblich differenziert dargestellt.
Farbe | Bedeutung |
hellgrün | mehr als 50 % des Haushaltsstroms wird solar erzeugt. |
grün | der Haushaltsstrom wird zu mehr als 100 % solar gedeckt |
Strom aus Biomasse
In der Region Neckar-Alb waren bis Ende 2009 insgesamt 88 Biomasse- und Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 28.913 kW installiert.
In den Jahren 2008 und 2009 wurden 11 Biogasanlagen mit einer Gesamtleistung von 3238 KW und 6 Biomasse-Kleinanlagen mit einer Gesamtleistung von 48 kW neu errichtet.
Der Zuwachs der installierten Leistung seit 2007 betrug knapp 13 %.
Pro Einwohner wurden im Jahr 2009 etwa 245 kWh Strom aus Biomasse erzeugt.
In der Grafik wird der pro Einwohner und Jahr in der jeweiligen Gemeinde / Stadt erzeugte Strom aus Biomasse farblich differenziert dargestellt.
Farbe | Bedeutung |
rot | 20 bis 100% des Haushaltsstroms werden durch Biomasse erzeugt. |
grün | der Haushaltsstrom wird zu mehr als 100 % gedeckt |
dunkelgrün | mehr als 100 % des durchschnittlichen Gesamtstromverbrauchs werden gedeckt |
Strom aus Wasserkraft
In der Region Neckar-Alb waren bis Ende 2009 insgesamt 87 Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 14.438 kW installiert.
In den Jahren 2008 und 2009 wurden 4 Klein-Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 173 kW neu errichtet.
Der Zuwachs seit 2007 betrug 1,2 %.
Pro Einwohner wurden im Jahr 2009 etwa 84 kWh Strom aus Wasserkraft erzeugt.
In der Grafik wird der pro Einwohner und Jahr in der jeweiligen Gemeinde / Stadt erzeugte Strom aus Wasserkraft farblich differenziert dargestellt.
Farbe | Bedeutung |
rot | 10 bis 25 % des Haushaltsstroms werden durch Wasserkraft erzeugt. |
grün | 25 bis 50 % des Haushaltsstroms werden durch Wasserkraft erzeugt. |
dunkelgrün | 50 bis 100 % des Haushaltsstroms werden durch Wasserkraft erzeugt. |
Strom aus Windkraft
In der Region Neckar-Alb waren bis Ende 2009 insgesamt 10 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 6.088 kW installiert.
Bisher wird nur in den Städten Burladingen und Münsingen Strom aus Windkraft produziert.
Seit 2006 wurden keine weiteren Windkraftanlagen in der Region errichtet.
Der Zuwachs seit 2007 betrug 0 %.
Pro Einwohner wurden im Jahr 2009 etwa 9 kWh Strom aus Windkraft erzeugt.
In der Grafik wird der pro Einwohner und Jahr in der jeweiligen Gemeinde / Stadt erzeugte Strom aus Windkraft farblich differenziert dargestellt.
Farbe | Bedeutung |
gelb | 5 bis 15 % des Haushaltsstroms werden durch Windkraft erzeugt. |
rot | 15 bis 30 % des Haushaltsstroms werden durch Windkraft erzeugt. |
Strom aus Erneuerbaren Energien
Innerhalb von 2 Jahren konnten die Erträge aus Erneuerbaren Energien in der Region Neckar- Alb um 23,4 % gesteigert werden.
Maßgebend hierfür war der starke Zubau im Bereich der Solarstromanlagen.
Angaben in Kilowattstunden/(Einwohner*Jahr)
2007 | 2009 | Zuwachs in % | |
Solarstrom | 64 | 158 | + 147% |
Strom aus Biomasse | 232 | 245 | + 5,5% |
Wasserkraft | 94 | 84 | - 10% |
Windkraft | 12 | 9 | - 25% |
Summe | 402 | 496 | + 23,4% |
In der Grafik wird der pro Einwohner und Jahr in der jeweiligen Gemeinde / Stadt erzeugte Strom aus Erneuerbaren Energien farblich differenziert dargestellt.
In rotmarkierten Gemeinden wird bereits mehr Strom aus EE erzeugt als in den Haushalten durchschnittlich verbraucht wird (ca. 1000 kWh/E a).
In grünmarkierten Gemeinden kann bereits heute der durchschnittliche Gesamtstrombedarf weitgehend oder vollständig erzeugt werden (ca. 5000 kWh/E a).